Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/kultur/kulturfoerderung/kulturpreise/foerderpreis.php 15.11.2024 13:05:28 Uhr 21.12.2024 13:04:36 Uhr

Förderpreise der Landeshauptstadt Dresden

Seit 1993 werden durch die Landeshauptstadt Dresden jährlich bis zu zwei Förderpreise an Erfolg versprechende Nachwuchskünstlerinnen und –künstler, Ensembles sowie Kulturschaffende vergeben. 

Für den Kunstpreis sowie den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden 2024 gingen insgesamt 37 Einreichungen ein. Die durch den Dresdner Stadtrat berufene zwölfköpfige Jury zur Wahl der Preisträger des Kunst- und des Förderpreises der Landeshauptstadt Dresden wählte insgesamt drei Preisträger und -innen aus. Vorschlagsberechtigt waren mit dem Stichtag 31. Oktober Verbände, Vereine und Kulturinstitutionen sowie Bürgerinnen und Bürger.  

Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Ina Weise, Christiane Mennicke-Schwarz (v.l.n.r.)

Förderpreisträgerin 2024: Ina Weise 

Ina Weise, geboren 1985 in Dresden, ist freischaffende Künstlerin. Sie studierte Textildesign an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Nach längeren Studienaufenthalten an der Kunstuniversität Linz in Österreich, der Strzemiński Academy of Art Łódź in Polen und der School of the Art Institute of Chicago absolvierte sie 2014 ihren Master an der Bauhaus-Universität Weimar. Diesem schloss sich eine langjährige Tätigkeit als künstlerische Mitarbeiterin an, die zuletzt in einer Vertretungsprofessur für den internationalen Masterstudiengang mündete. Zusätzlich arbeitete sie u.a. als freie Kuratorin im Kunsthaus Dresden. Ina Weises Arbeiten umfassen ortsspezifische Installationen und Interventionen in öffentlichen Räumen. Ausgehend von künstlerischer Recherche unter Einbeziehung des jeweiligen historischen, politischen und sozialen Kontextes fokussieren sich ihre Projekte häufig auf spezifische Details, die bei genauerer Betrachtung Einblick in größere Zusammenhänge gewähren. Indem sie Fragen und Phänomene aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, kommentiert und miteinander kurzschließt, schafft sie neue Situationen, die sich im Spannungsfeld zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit bewegen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Maxim Gorki Theater Berlin, im Kunsthaus Dresden, im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Bauhaus-Museum Weimar, in der Gedenkstätte Buchenwald, im Kunstquartier Bethanien, sowie in Sarajevo, Düsseldorf, Brazzaville, der Schweiz und Chicago ausgestellt.

Aus der Begründung der Jury

„Ina Weise hat sich als Künstlerin und Kuratorin in den vergangenen Jahren sowohl innerhalb des deutschsprachigen Raumes als auch international Anerkennung für ihr vielseitiges Wirken und ihre künstlerischen Strategien erarbeitet. Mit ihrem beeindruckenden Schaffen verwandelt sie insbesondere den öffentlichen Raum in einen Ort der Reflexion und Inspiration. Dabei verfolgt sie in ihren Projekten stets den konzeptionellen Ansatz: Inhalt vor Form, unabhängig davon ob es sich um Installationen, Interventionen oder Performances handelt.
Ihre präzise, oft humorvolle und stets sinnliche Herangehensweise macht Ina Weise zu einer Künstlerin, die lebendige Diskussionen im öffentlichen Raum anregt. In den künstlerischen Prozessen engagiert sie sich nicht nur für die Ästhetik des Werkes, sondern setzt sich auch mit gesellschaftlichen sowie erinnerungskulturellen Diskursen auseinander und verhandelt Themen des Städtebaus sowie der Stadtplanung.
Ihr Lebenslauf weist zahlreiche Stationen auf, die ihre Vielseitigkeit und Offenheit für internationale Einflüsse sowie globale Herausforderungen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit unterstreichen. Als Botschafterin der Landeshauptstadt Dresden arbeitete sie im Rahmen einer Künstlerresidenz 2023 in der Partnerstadt Brazzaville. Darin spiegelt sich nicht nur ihre künstlerische Neugier, sondern auch ihre Bereitschaft, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu schlagen, wieder.“

„Ich bin sehr dankbar für die Anerkennung durch den Förderpreis der Landeshauptstadt Dresden. Kunst schafft Perspektivwechsel und macht gesellschaftliche Fragestellungen oder Schieflagen sichtbar. Die Auszeichnung ermutigt mich, weiterhin mit Leidenschaft und Neugier Themen wie Offenheit, Toleranz und Mehrstimmigkeit in direkter Anwendung zu untersuchen, Diskurse anzuregen und öffentliche Räume aktiv mitzugestalten. Vielen Dank an den Konglomerat e.V. Dresden, das Kunsthaus Dresden sowie an die Studierenden und Lehrenden des internationalen Masterstudiengangs "Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien" der Bauhaus-Universität in Weimar, die mich auf meinem kreativen Weg begleiten." 

Ina Weise
Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Dr. Michael Bittner, Maike Beier, Juliane Hanka, Dr. Katrin Schumacher (v.l.n.r.)

Förderpreisträger 2024 | Literatur JETZT! e. V. 

Literatur JETZT!, das Dresdner Festival für Literatur, wurde im Jahr 2007 mit dem Ziel begründet, die vielfältigen Schreibweisen und Präsentationsformen von Gegenwartsliteratur in Dresden sichtbar zu machen und hemmende Grenzen zwischen der Welt der literarischen Hochkultur und der Szene der literarischen Populärkultur zu überwinden. Hier trifft das geschriebene Wort auf eine gesprochene Gegenwart, es mischt sich die Literatur in all ihren Formen mit Musik, mit Darstellender oder Bildender Kunst. Ob Kinderbuch, Roman oder Lyrikperformance: Was alles zusammenhält, ist der Anspruch, das Hier und Jetzt zu verhandeln. Seit 2019 wird das Festival von dem Verein Literatur JETZT! e.V. organisiert und hat sein festes Zentrum im Zentralwerk Pieschen. Seit vier Jahren ist das Kinderlesefest Literatur FETZT! fester Bestandteil des Programms. Der im Kern aus neun Aktiven bestehende Verein arbeitet munter mit anderen Kulturschaffenden und literaturaffinen Kooperationspartnern in Dresden und Sachsen zusammen.

Aus der Begründung der Jury

„Das "Literatur Jetzt Festival" ist seit 2007 ein wiederkehrendes Highlight im Literaturkalender der Stadt. Das Festival widmet sich der zeitgenössischen Literatur und zeigt deren Möglichkeitsräume, Themen und Deutungen in vielfältigen Formaten. Das Festivalprogramm, das Belletristik, Lyrik, Sachbücher, Kinderbücher, Lesungen und Diskussionen umfasst, feiert Literatur in all ihren Facetten, bleibt aber in seinen Grenzen immer fließend und lässt Freiraum für andere Kunstsparten. Das selbstgesteckte Ziel, Bindeglied zwischen literarischer Subkultur und etablierter Literaturszene zu sein, meistern die Organisatoren mit Beharrlichkeit und Mut.
Die Entwicklung des Literaturfestivals in den vergangenen Jahren ist in erheblichem Maße auf die bemerkenswerte Zusammenarbeit von professionellen Akteuren aus unterschiedlichen Sparten, die sich ehrenamtlich engagieren, zurückzuführen. Das Organisationsteam, das seine exzellenten Fähigkeiten und seine Leidenschaft für Literatur einbringt, hat dem Festival nicht nur einen unvergleichlichen Charakter verliehen, sondern auch zur signifikanten Steigerung seiner Beliebtheit und Wirkung geführt und trägt damit nachhaltig zur kulturellen Entwicklung der Stadt Dresden bei.“

Wir freuen uns sehr, dass unser Verein den Förderpreis der Stadt Dresden erhält und wir so noch einmal offiziell gespiegelt bekommen, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit einem Literaturfestival, das verbinden und möglichst vielen Menschen den Zugang zum geschriebenen Wort ermöglichen will. Denn Literatur ist mächtig. Wir können lesend verschiedene Perspektiven einnehmen, unser dunkelstes Selbst erkunden, die Welt verstehen oder von einer besseren träumen.

Literatur JETZT! e. V.

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Schauspieler Christian Friedel mit Kunstpreis geehrt – Förderpreise an Ina Weise u. Literatur JETZT!
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