Der stadtnah gelegene Albertpark erstreckt sich als Dreiecksfläche zwischen Fischhausstraße im Nordwesten, Bautzner Straße im Süden und Schneise 18 im Nordosten. Seine Fläche beträgt 118 Hektar, die der gesamten Dresdner Heide etwa 5000 Hektar. Der Park ist aus dem 1899 gegründeten „König-Albert-Park“ hervorgegangen. Er sollte in sehr fortschrittlichem Sinne als Volkspark zu Erholungszwecken sowie zur Sicherung des Wassereinzugsgebiets des Wasserwerks Saloppe genutzt werden.
Im Albertpark befinden sich unter anderem das König-Albert-Denkmal, der Wolfshügelturm, die Skulptur des Kentauren Chiron, Schulanlagen, ein Naturtheater, ein Waldspielplatz und ein Wildgehege.
Geschichte des Albertparkes:
Die Idee zur Anlage eines Waldparkes am nördlichen Stadtrand stammte vom sächsischen Geheimrat Viktor Böhmert (1829-1918), der 1888 die Genossenschaft „Volkswohl zu Dresden“ gründete. Ziel dieses gemeinnützigen und unpolitischen Vereins war die Schaffung von Bildungs- und Erholungsmöglichkeiten für Arbeiter und besonders für deren Kinder.
Bereits 1889 konnte ein Teilstück der Dresdner Heide an der Fischhausstraße gepachtet werden, welches nach Plänen von Böhmerts Sohn Karl zu einem Waldspielplatz mit Blockhütten, Spielgeräten und Schulgarten umgestaltet wurde. 1895 wurde die Parkgaststätte „Volksheim“, in der für wenig Geld einfache Mahlzeiten für die ärmere städtische Bevölkerung angeboten wurden, eingeweiht. Neben den eigentlichen Gasträumen für 200 Besucher existierte auch ein Sommergarten mit bis zu 3000 Sitzplätzen. Gleichzeitig legte Karl Böhmert zusammen mit Jugendlichen auf den Resten einer alten Napoleonschanze ein Naturtheater mit 1000 Sitzplätzen an. Die „Heidefahrten“ des Vereins „Volkswohl“ wurden in ganz Deutschland bekannt. Tausenden Kindern aus armen Familien wurde während der Sommermonate Erholung in frischer Waldluft, verbunden mit Spielen ermöglicht. Sonderfahrten mit Elbdampfern bis zur Saloppe und viele Sonderfahrten von Straßenbahnen brachten mehrere Tausend Kinder zwischen drei und 16 Jahren auf diese Weise in die Heide.
Die gepachteten Flächen des Vereins „Volkswohl“ gingen in dem Areal des König-Albert-Parks auf. Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb der Heidepark mit dem „Volksheim“ eine der beliebtesten Erholungsstätten seiner Art in Dresden. Nicht nur Schulkinder, sondern auch Heidewanderer nutzten gern die preiswerte Gaststätte und die zugehörigen Sport- und Spieleinrichtungen. Ab 1923 besuchten auch Schulklassen die hier eingerichtete “Waldschule”, um natur- und praxisnahen Unterricht zu erhalten.
Nach 1945 kam es zu massiven Eingriffen in das Gelände des „Volksheims“. Zunächst diente das Areal noch wenige Jahre als Erholungsheim der Kinderlandbewegung, ab 1946 zeitweise auch als Lungenheilstätte. Die bislang öffentliche Gaststätte wurde damit geschlossen, Schutzhütten und Spielflächen verschwanden. Um 1960 wurde ein Garagenkomplex errichtet. Lediglich ein kleiner Teil konnte 1968 als Sportplatz neu gestaltet werden.
Erst 1991 knüpfte man wieder an die Tradition der Einrichtung an. Zwischen Fischhausweg und Schotengrund entstand ein neuer Waldspielplatz, der 1998 noch um ein Spielgelände speziell für Behinderte ergänzt wurde. Man errichtete neue Holzhäuser und Sanitäreinrichtungen, legte einen Lehrpfad zum Wildgehege an und gründete Sachsens ersten „Waldkindergarten“.
Das Gelände steht allen Interessierten offen. Außerdem finden an den Wochenenden und in den Schulferien verschiedene Veranstaltungen statt.
(Quellen: „Der Albertpark zu Dresden“ von Klaus Bräuning, Hellerau-Verlag Dresden 2001; http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordost/Page10246/Albertpark/albertpark.html)