Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/12/pm_016.php 10.12.2024 07:58:07 Uhr 12.12.2024 00:32:57 Uhr |
Wie gesund lebt Dresden? Stadtgesundheitsprofil 2024 vorgestellt
61 Prozent der Dresdnerinnen und Dresdner haben ihren Gesundheitszustand zuletzt als gut eingeschätzt, im Jahr 2016 waren es noch 67 Prozent. Auskunft gibt das „Stadtgesundheitsprofil 2024“, das die Stadtverwaltung heute, am Montag, 9. Dezember 2024, vorgestellt hat. Der Bericht stellt auf 400 Seiten dar, welche Faktoren die Gesundheit der 570.000 in Dresden lebenden Menschen (49,7 Prozent Männer, 50,3 Prozent Frauen) beeinflussen.
Daten für ein gesundes Leben in der Stadt – von der Geburt bis ins hohe Alter
Es sind die sozialen und ökonomischen Verhältnisse, die die Gesundheit der Menschen wesentlich beeinflussen. In Zeiten des Klimawandels spielen beispielsweise Umweltbelastungen eine immer größere Rolle.
Von großer Bedeutung ist auch der Blick auf das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Dazu hat sich Deutschland vor mehr als 30 Jahren im Rahmen der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verpflichtet. In jüngerer Vergangenheit ergaben sich eine Vielzahl von Herausforderungen, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinflussten. Zu nennen ist vor allem die COVID-19-Pandemie mit ihren psychischen und physischen Auswirkungen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Kindern aus Familien in herausfordernden Lebenslagen. Neben Bewegungsmangel und zunehmender Mediennutzung beeinflusst insbesondere bei Jugendlichen der Konsum von Suchtmitteln das gesunde Aufwachsen negativ.
„Vieles an Gesundheit ist gestaltbar – durch jeden einzelnen, aber auch durch die Kommune. Deshalb sind die Daten des Stadtgesundheitsprofils sehr wichtig. Daraus leiten sich die Bedingungen und Maßnahmen ab, die für ein gesundes Aufwachsen, Leben und Arbeiten und ein aktives Altern in Dresden notwendig sind. Ich sehe neben der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit auch die sogenannte ‚Umweltgerechtigkeit‘ als aktuelle Herausforderung. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es sich in jedem Stadtteil und in jeder Ortschaft Dresdens gut und gesund leben lässt.“Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen
Gesundheit in Zahlen
Ein weiteres wichtiges Kapitel des Berichtes widmet sich dem Gesundheitsverhalten der Dresdnerinnen und Dresdner: 44 Prozent der Befragten treiben mindestens zweimal pro Woche Sport, jede/jeder Neunte allerdings nie. 15 Prozent der Männer und vier Prozent der Frauen trinken viermal pro Woche Alkohol, wobei Personen ab 45 Jahren häufiger trinken, Jüngere sich aber öfter dem Rauschtrinken hingeben. Vorhofflimmern, Schädel-Hirn-Verletzungen und psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol waren oftmals Gründe für Krankenhauseinweisungen.
Vom Gesundheitsprofil zum Gesundheitsindex und zur Gesundheitsstrategie
Für die Stadtverwaltung hat das Gesundheitsprofil eine hohe Relevanz. Die Daten werden unter anderem den aktuell in der Entwicklung befindlichen Dresdner Gesundheitsindex RESILIENT (ein kleinräumiges Monitoring des Gesundheitsstatus, Gesundheitsverhaltens und des Zugangs zur Gesundheitsversorgung) ergänzen.
Außerdem bieten die Fakten und ihre Interpretation die Grundlage für die Erarbeitung weiterführender Fach- und Maßnahmenpläne im Rahmen der kommunalen Gesundheitsstrategie. Beispiel Hitzeaktionsplan: Im Stadtgesundheitsprofil wird deutlich, dass sich die befragten Dresdnerinnen und Dresdner besonders durch Hitze beeinträchtigt fühlen. Auf diese Herausforderung wird das Amt für Gesundheit und Prävention 2025 mit dem Hitzeaktionsplan reagieren. Er berücksichtigt umfassende Interventionsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz, mit Blick auf die zunehmende Hitzebelastung in den Sommermonaten als Folge des Klimawandels. An dem Plan wird derzeit gearbeitet.
Die kommunale Gesundheitsplanung erfolgt in enger Kooperation mit weiteren Akteuren des Gesundheitswesens und angrenzenden Disziplinen. Dazu plant die Stadtverwaltung im Jahr 2025 eine Gesundheitskonferenz mit etwa 150 Expertinnen und Experten, um die vorliegenden Erkenntnisse gemeinsam zu diskutieren und Handlungsfelder für die kommunale Gesundheitsstrategie zu identifizieren und festzulegen.
Viele Datenquellen speisen den Bericht
Dem Gesundheitsprofil liegen vielfältige Quellen zugrunde, darunter Untersuchungsdaten des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Amtes für Gesundheit und Prävention, Ergebnisse aus der Kommunalen Bürgerumfrage der Kommunalen Statistikstelle, Daten aus dem Dresdner Lebenslagenbericht 60+ und aus der Dresdner Kinder- und Jugendstudie, der Krankenhaus-, Pflege- und Todesstatistik des Statistischen Landesamtes Sachsen, Daten freier und kommunaler Beratungsstellen, dem AOK-Fehlzeitenreport und Veröffentlichungen des Robert Koch-Instituts.
Gesundheitsprofil seit 1997
Das Stadtgesundheitsprofil hat in Dresden inzwischen eine 27-jährige Tradition. Es wird seit 1997 von der Stadt herausgegeben. Federführend ist dabei das Amt für Gesundheit und Prävention. Die Berichterstattung ist seit jeher breit angelegt und nimmt die menschliche Gesundheit umfassend in den Blick, ganz im Rahmen des Ansatzes „Health in all Policies“ der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Landeshauptstadt Dresden ist seit 1991 Mitglied im europäischen Netzwerk „Gesunde Städte“ der WHO. Daneben ist Dresden im deutschlandweiten Gesunde-Städte-Netzwerk aktiv.