August 2022: Die Mehrheit der Dresdner wechselt im Alltag das Verkehrsmittel. Der Anteil der multimodalen Nutzer wächst stetig und die Angebote wie Leihräder und Carsharing sind stark nachgefragt. Diese positive Entwicklung möchte die Stadt Dresden fördern und unterstützen, aber zugleich negative Begleiterscheinungen beim Betrieb dieser Services reduzieren. Nicht selten sind Konflikte mit herumliegenden E-Scootern zu verzeichnen. Die Stadtverwaltung hat aus diesem Grund eine ganzheitliche Strategie erarbeitet, die erstmalig in Deutschland alle Sharingangebote, darunter fallen Leihräder, Carsharing, E-Scooter und E-Mopeds, im Zusammenhang betrachtet und einheitlich regeln soll. Diese Strategie mit der Aufschrift "Sharingleitlinien Mobilität" wurde im Juli 2022 durch den Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen.
Das Anbieten kommerzieller Sharingdienstleistungen ist fortan erlaubnis- und gebührenpflichtig. Neu ist zudem die Einführung einer Bedienquote auf vier Betriebsgebiete, was eine faire und stadtweite Verteilung der Angebote ermöglicht. Somit werden nicht nur geteilte Mobilitätsangebote in der Innenstadt sondern auch in den Stadtrandlagen eine Alternative zum eigenen Pkw darstellen.
Beim Carsharing wird sich ebenfalls einiges ändern. Neben Carsharing an den MOBIpunkten sollen weitere Carsharingstellplätze im öffentlichen Straßenraum an geeignete Anbieter vergeben werden. Die Stadt möchte das Angebot flächendeckend verdichten, da insbesondere schnell zugängliche und wohnortnahe Angebote einen hohen Nachfrageeffekt haben. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr beginnen. Auch stationsungebundenes Carsharing in Kombination mit dem stationären Betrieb wie beispielswiese das cityflitzer-Angebot in Leipzig, soll fortan in Dresden möglich sein. Hierfür können Unternehmen zukünftig eine Parklizenz als Jahrespauschale pro Fahrzeug erwerben, um die Handhabung für die Nutzer möglichst praktisch zu gestalten.
Die MOBIpunkte werden seit 2018 sukzessive umgesetzt. Bis Jahresende soll mit insgesamt über 60 Standorten im Stadtgebiet die intermodale Mobilität gestärkt werden. Die Sharingleitlinien sehen vor, diese Entwicklung fortzusetzen und geteilte Mobilitätsangebote auch bei größeren Bauvorhaben und Erschließungsprojekten mitzudenken. Privat finanzierte Sharingangebote und MOBIpunkte, gekoppelt mit den Möglichkeiten der Stellplatzreduzierung durch Car- und Bikesharing, können sich für viele Bauherren finanziell lohnen. Zusätzlich ist die Erweiterung der Angebotsvielfalt an den städtischen MOBIpunkten möglich, sodass zukünftig auch Lastenräder und Elektromopeds zur Nutzung an den MOBIpunkten bereit stehen können.